In der neuen Ausgabe der Stiftung Warentest (04/22) werden nicht nur Resultate eines Tinten-Multifunktiondrucker-Tests veröffentlicht, sondern auch ein Vergleich von Original-Patronen vom Hersteller mit günstigeren Alternativen. Vorab lässt sich sagen, dass sich in jedem Fall mit den günstigeren Patronen sparen lässt, doch dies kommt mit dem ein oder anderen Kompromiss.
Flaschendrucker besser als Patronendrucker?
Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten von Druckern liegt darin, dass Flaschendrucker mit Tanks ausgestattet sind, die mit Tinte aus Flaschen befüllt wird. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer als normale Drucker mit Patronen, allerdings „relativieren sich die Kosten“ laut Angaben der Stiftung Warentest nach einiger Zeit, da die Tintenkosten gering ausfallen. Getestet wurden insgesamt 14 neue Modelle, die sowohl Drucken als auch Scannen und Kopieren können – echte Allrounder. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, da vier der Geräte ein gutes Gesamturteil erhielten und die bisherigen Testsieger übertreffen konnten. Viele Kriterien flossen in die Bewertung, darunter die Druckqualität, die Kosten, Handhabung etc., und am Ende kamen der Canon Maxify GX6050, der Epson Ecotank ET-8500 und der Canon Pixma G650 mit den Gesamtnoten 1,8, 1,9 und 2,2 verdient aufs Siegertreppchen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Multifunktionsdrucker auf lange Sicht preiswerter sind, wobei die konventionellen Patronendrucker ihnen technisch überlegen sind. Wer nicht gerade Ausdrucke in höchster Qualität braucht, für den sind die Testsieger die richtige Wahl. Auch wenn der drittplatzierte Canon Pixma G650 mit einem niedrigeren Preis punkten kann, braucht er mit 16 Sekunden vergleichsweise sehr lange für den Druck pro Textseite.
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Der Patronen-Test
Wer selbst einen Drucker mit Patronen besitzt, weiß, dass die Nachfülltinte vom Hersteller selbst nicht billig sind und man etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Bei Brother sind es insgesamt 305€, bei Canon 92€, bei Epson 81€ und bei HP 44€. Auf dem Markt gibt es allerdings nicht nur diese, sondern auch deutlich günstigere, die nicht von den großen Herstellern stammen. Zwar können einige sogenannte Dupes nicht mit ihrer Qualität überprüfen oder werden sogar nicht vom Drucker erkannt, doch wiederum andere liefern vergleichbare Ausdrucke bei deutlich tieferen Preisen.
Kriterien und Testverfahren
Das Qualitätsurteil der Stiftung Warentest setzt sich aus drei Hauptkategorien zusammen:
Ausdrucke, Handhabung und Verpackung. Neben reinen Zahlen und Preisen wie den Kosten pro A4-Seite und den Ausdrucken pro Patronenset wurden in den Kategorien andere Kriterien beurteilt. Unter Ausdrucke, welches 75 % der Gesamtnote ausmacht, wurde die Druckqualität von Texten, Grafiken und Fotos und die Licht-/Wisch- und Wasserbeständigkeit beurteilt. Unter Handhabung, die immerhin zu 20 % in die Wertung eingeht, wurden Gebrauchsinformationen, das Auspacken und Einsetzen der Patrone sowie die Füllstandskontrolle beachtet. Um sicherzugehen, dass die Alternativpatronen auch ohne Störungen auf lange Dauer einsetzbar sind, wurde mehr als nur ein Patronenset leergedruckt. Dabei funktionierte nur eine von 20 Patronensets nicht.
In den Preisen der Tintenkosten sind Spülvorgänge mit enthalten, Papierkosten jedoch nicht. Es wird unterschieden zwischen Text- und Fotoausdrucken, wobei schwarze Tinte auch bei Farbdrucken zur Verwendung kommt. Die Druckqualität wird von drei verschiedenen Fachleuten überprüft. Ob frische Drucke abfärben oder durch Textmarker verwischen, sagt etwas über die Wischbeständigkeit aus und beim Testen der Wasserbeständigkeit wurden Wassertropfen. Und auch Kunstschweiß über bedruckte Blätter gegeben. Mithilfe einer speziellen Lampe (Xenon-Bogen-Lampe) konnte dann auch festgestellt bzw. simuliert werden, wie Texte und Bilder nach mehreren Jahren der Sonnenlichtaussetzung aussehen würden, welches aussagekräftig für die Lichtbeständigkeit ist.
Die Vorgangsweisen bei m Urteil der Handhabung ist recht selbsterklärend, nur. Bei der Füllstandskontrolle wurde die Plausibilität gecheckt, sprich, ob der Drucker auch anzeigt, wenn die Tinte tatsächlich leer ist. Die Verpackung, die nur 5 % der Note ausmacht, wurde hinsichtlich der Recyclingangaben, des Informationsgehalts und der Größe im Verhältnis zur Patrone gewertet.
Brother
Die Alternativpatronen sind hierbei von Peach, Gigao und G&G, wobei Letztere als mangelhaft eingestuft wurden, aufgrund der Inkompatibilität mit den Brother-Druckern. Mit den anderen beiden lassen sich bis zu 70 % einsparen und vergleichbare Ausdrucke erzielen. Während die Original-Patronen mit gut (1,7) abschnitten, konnten die Alternativen mit gut (2,2) und befriedigend (2,6) von sich überzeugen. Qualitativ sind keine großen Unterschiede zum Original bemerkbar und auch die Lichtbeständigkeit lässt an nicht viel zu wünschen übrig. Einziger Makel an der Tinte von Peach und Gigao ist, dass sie vom Drucker bei der Füllstandskontrolle nicht wahrgenommen werden. Auf dem Bildschirm steht dann „Nicht-Brother-Tinte“. Dadurch weiß man nicht, wie lange die Tinte noch hält und wann es an der Zeit ist, neue Patronen nachzukaufen. Wenn man sich dies beim ersten Mal merkt, stellt dies auch kein Hindernis dar. (Bei der Tinte von Peach wird es nach ca. 6.000 Ausdrucken Zeit und bei Gigao bei ca. 6.500, dafür einfach auf den Seitenzähler schauen.)
Canon
Neben den Nachfüllpatronen von Canon wurden hier die von Energy Ink, Peach, iColor, G&G, Edding, KMP und Tonerdumping getestet. Dabei schnitten nur Canon und Energy Ink mit gut ab, der Rest hingegen mit befriedigend. Die Dupes, zum halben Preis und teils für noch weniger erhältlich, erwiesen sich nicht als besonders lichtbeständig. Wer wichtige Dokumente über Jahre hinweg ohne Verluste in der Qualität aufbewahren will, wird diese wohl nicht lange Zeiten direktem Sonnenlicht aussetzen.
Epson
Hier sind die Alternativ-Patronensets von iColor, G&G und Peach und erhielten alle im Gegensatz zu der Originaltinte on Epson die Note befriedigend. Allerdings erhielt Epson 2,5 und die anderen 2,7 bis 3,3. Auch hier bekommt man die Alternativen schon für den halben Preis, wobei die Ausdrucke etwas schlechter ausfallen. Wie auch bei Canon funktioniert die Füllstandsanzeige, jedoch ist die Tinte, wie auch schon die Sparversionen von Canon und auch HP nicht sehr lichtbeständig, dazu muss man erwähnen, dass selbst die von Epson selbst in der Hinsicht nicht besser sind.
HP
Vor Peach und Tonerdumping konnte sich die Tinte von Digital Revolution als Alternative zu den Patronensets von HP durchsetzen und vergleichbare Ausdrucke bei rund 70% Ersparnis vorzeigen. Zwar bleichen die Farben auch bei starker Sonneneinstrahlung über lange Dauer, jedoch tut dies auch die Originaltinte. Was sich bei diesem Vergleich als besonders überraschend erwies, ist die Wischbeständigkeit der Alternativ-Patronen: Beim Test verwischt die Tinte von HP leicht, die günstigen Patronen jedoch nicht.
Fazit
Wir sind immer wieder erstaunt, wie gut die alternativen Verbrauchsartikel getestet und bewertet werden. Aus unserer Sicht spiegelt der Test nur eine Momentaufnahme wider. Langfristige Einsätze von alternativen Tintenpatronen / Tonerkartuschen führen erfahrungsgemäß häufig zum (wirtschaftlichen) Totalausfall der Geräte. Es vergeht kaum eine Woche, wo unser technischer Service nicht zu Einsätzen geschickt werden, die ursächlich auf defekte Patronen / Toner von alterativen Produkten zurückzuführen sind. Die häufigsten Fehler sind ausgelaufene Tinte oder Toner. Aber auch Chipfehler an den Verbrauchsmaterialien beeinflussen die Funktion der Geräte.
Wir wissen natürlich, dass Kunden an den Verbrauchsmaterialien sparen möchten. Auch wir ärgern uns über die hohen Preise bei den Originalen Verbrauchsmaterialien der Hersteller. Allerdings zeigt unsere Erfahrung, dass Originale Verbrauchsartikel wesentlich zuverlässiger laufen. Was bringt also ein minderwertiges Produkt, die die Lebensdauer der Geräte reduziert. Eine Neuanschaffung kommt den Kunden teuer zu stehen. Daher empfehlen wir unseren Kunden ein Abomodell (z.B. HP Ink, HP+ oder MPS) für die Verbrauchsartikel zu wählen. Durch diese Art der Versorgung winken hohe Rabatte bei den Verbrauchsartikel. Sie sparen somit bei den Verbrauchskosten und erhalten zuverlässige Qualität.