Drucker Sicherheitslücken stellen eine wachsende Bedrohung für moderne Unternehmen dar. Sie entstehen vor allem durch die zunehmende Vernetzung von Geräten wie Druckern und Kopierern. Trotz ihrer Allgegenwärtigkeit wird das Sicherheitsrisiko dieser Geräte häufig unterschätzt. In vielen Unternehmen gehören sie zur IT-Infrastruktur, werden aber selten wie Server oder PCs behandelt. Dabei enthalten moderne Drucker eigene Betriebssysteme, Speicherchips und Schnittstellen, die Angreifer ausnutzen können. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Bedrohung Drucker Sicherheitslücken darstellen und wie du dein Unternehmen schützen kannst.
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1. Warum Drucker ein Sicherheitsrisiko darstellen
Drucker werden von vielen IT-Abteilungen noch immer als “dumme” Endgeräte betrachtet, die lediglich Anweisungen entgegennehmen und ausführen. Diese Annahme ist jedoch überholt.
Moderne Multifunktionsdrucker (MFPs) besitzen Betriebssysteme, ähnlich wie ein Computer. Sie verarbeiten Dokumente, speichern Daten, senden E-Mails und sind mit Cloud-Diensten verbunden. Diese erweiterten Funktionen und offenen Schnittstellen erhöhen das Risiko von Angriffen.
Insbesondere die Möglichkeit, über das Netzwerk auf Geräte zuzugreifen, macht Drucker zu einem potenziellen Einfallstor für Hackerangriffe. All das macht sie anfällig für Drucker Sicherheitslücken und gezielte Manipulation.
Ein Angreifer, der sich Zugriff auf einen schlecht geschützten Drucker verschafft, kann nicht nur auf gespeicherte Daten zugreifen, sondern auch die Netzwerkstruktur auskundschaften.
Darüber hinaus können Angreifer Schadsoftware einschleusen, sensible Daten auslesen oder Druckaufträge gezielt manipulieren. Eine Drucker Sicherheitslücke kann so zum Einstiegspunkt für weiterreichende IT-Angriffe werden.
2. Drucker Sicherheitslücke: So greifen Hacker gezielt an
Einige der bekanntesten Sicherheitsvorfälle der letzten Jahre betreffen ausgerechnet Drucker. HP war mehrfach von schwerwiegenden Drucker Sicherheitslücken betroffen, zuletzt im Zusammenhang mit manipulierten PostScript-Dateien, über die Schadcode eingeschleust werden konnte. Auch Lexmark, Xerox und Canon mussten Schwachstellen melden, die es Angreifern ermöglichten, auf internen Speicher zuzugreifen oder administrative Befehle auszuführen.
Diese Schwachstellen wurden zwar durch Firmware-Updates geschlossen. Dennoch zeigt sich daran deutlich, wie kritisch ungesicherte Geräte in einer Unternehmensinfrastruktur sein können.
3. Ergänzende Sicherheitswarnungen und Bedrohungen
HP-Drucker
HP warnte vor der Schwachstelle CVE-2023-1329, die Angreifern das Ausnutzen eines Pufferüberlaufs ermöglicht. Mehr als 50 Modelle, darunter viele LaserJet-Geräte, sind betroffen. Die Lücke kann zur Remote Code Execution führen und wurde durch ein Firmware-Update geschlossen.
Lexmark
Auch Lexmark veröffentlichte Hinweise zu Lücken im PostScript-Parser, die eine Rechteausweitung oder Schadcodeausführung durch präparierte Druckaufträge ermöglichen. Serien wie C, CX, CS, MX und XM sind besonders betroffen.
Canon
Bei Canon-Druckern betreffen Drucker Sicherheitslücken vor allem die Treiber. Schwächen im Treibercode könnten Remote-Angriffe begünstigen, die genaue Gefährdungslage ist durch begrenzte Offenlegung noch unklar.
Universelle Treiber
HPs Universal Print Driver für PCL6 und PostScript wies ebenfalls Schwachstellen auf. Betroffene Unternehmen wurden aufgefordert, umgehend zu aktualisieren, um Exploits zu verhindern.
4. Drucker Sicherheitslücke: So greifen Hacker gezielt an
Die Methoden, mit denen Hacker Drucker kompromittieren, sind vielfältig. Eine Möglichkeit besteht darin, über offene Ports Zugriff auf den Drucker zu erlangen. Alternativ können Angreifer manipulierte Druckaufträge senden, die Schadcode enthalten.
Ein besonders gefährlicher Angriffstyp ist die sogenannte Remote Code Execution (RCE), bei der ein Hacker Code über das Netzwerk ausführen kann, ohne physischen Zugriff auf das Gerät zu haben. Solche Drucker Sicherheitslücken können dazu führen, dass der Drucker Teil eines Botnets wird oder als Sprungbrett für weitere Attacken dient.
5. Betroffene Druckermodelle und Hersteller
Die Liste der betroffenen Hersteller ist lang. HP, Lexmark, Xerox, Canon – nahezu alle großen Hersteller waren bereits von Drucker Sicherheitslücken betroffen. Besonders kritisch sind Geräte, die älter sind und keine weiteren Firmware-Updates erhalten. Diese können dauerhaft verwundbar bleiben.
Es ist daher essenziell, sich beim Kauf eines neuen Druckers über den Sicherheitsstandard zu informieren und sicherzustellen, dass der Hersteller regelmäßig Updates liefert.
6. Folgen eines erfolgreichen Angriffs
Ein erfolgreicher Angriff durch eine Drucker Sicherheitslücke kann für Unternehmen dramatische Folgen haben. Neben dem Verlust sensibler Daten drohen Betriebsunterbrechungen, Imageverluste und im schlimmsten Fall juristische Konsequenzen. Drucker speichern temporär Kopien von Dokumenten, E-Mail-Adressen, Netzwerkzugängen und Nutzerdaten – all das kann abgegriffen werden.
Auch können Hacker Drucker dazu nutzen, um Passwörter zu sammeln oder Druckjobs mit gefährlichen Inhalten zu versehen.
7. Schutzmaßnahmen gegen die Drucker Sicherheitslücke
Um sich vor Angriffen zu schützen, sollten Unternehmen bestimmte Sicherheitsstandards einhalten. Dazu gehören:
- Regelmäßige Firmware-Updates
- Deaktivieren ungenutzter Schnittstellen (z. B. USB oder WLAN)
- Verwendung sicherer Passwörter und Admin-Zugänge
- Verschlüsselung der Datenübertragung
- Zugriffsbeschränkungen durch Authentifizierungssysteme (z. B. PIN oder Kartenleser)
Weitere Informationen zu passenden Geräten findest du auch auf unserer Seite Drucker kaufen.
8. Firmware-Updates und ihre Bedeutung
Firmware-Updates sind ein oft unterschätzter Aspekt der IT-Sicherheit. Sie schließen nicht nur Funktionslücken, sondern beseitigen auch bekannte Drucker Sicherheitslücken.
Hersteller veröffentlichen regelmäßig Sicherheitsbulletins, die Administratoren über Risiken und Gegenmaßnahmen informieren. Ein automatisiertes Patch-Management kann hier helfen, keine wichtigen Updates zu verpassen.
9. Netzwerksegmentierung zur Risikominimierung
Ein weiterer Sicherheitsansatz zur Abwehr von Drucker Sicherheitslücken ist die Netzwerksegmentierung. Dabei werden Drucker in ein eigenes Subnetz ausgelagert, sodass sie vom Hauptnetzwerk getrennt arbeiten. So kann im Falle eines Angriffs verhindert werden, dass der gesamte Betrieb kompromittiert wird.
Auch kann die Verwendung von Firewalls und VLANs helfen, den Datenfluss zu kontrollieren und potenzielle Bedrohungen einzudämmen.
10. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen
Unternehmen sollten ihre Drucker in die regelmäßigen IT-Sicherheitsaudits integrieren – ein Schritt, der oft übersehen wird. Dabei sollte nicht nur der Gerätezustand geprüft werden, sondern auch die eingesetzten Netzwerktechnologien wie Printserver und Netzwerkfreigaben.
Auch Logging & Monitoring-Funktionen, die viele moderne Multifunktionsdrucker bieten, sollten regelmäßig ausgewertet werden. So lassen sich verdächtige Aktivitäten – etwa durch Schadsoftware oder unberechtigte Zugriffsmuster – frühzeitig erkennen.
Ein gezieltes Audit umfasst zudem die Prüfung auf bekannte Schwachstellen sowie das Kontrollieren von AirPrint- und mobilen Druckdiensten, die oftmals übersehen werden.
Zudem ist es ratsam, Sicherheitsrichtlinien (Policy Management) für den sicheren Umgang mit Druckaufträgen, Authentifizierung und Datenlöschung zu definieren und regelmäßig zu aktualisieren.
Unternehmen sollten ihre Drucker in die regelmäßigen IT-Sicherheitsaudits integrieren. Dazu gehört die Überprüfung von Logdateien, Netzwerkauslastung, Admin-Aktiväten und Benutzerverhalten.
Tools zur Netzwerkanalyse können helfen, Anomalien frühzeitig zu erkennen.
Wenn du dich auch für die passende technische Lösung interessierst, ist unsere Seite Drucker mieten eine gute Anlaufstelle.
11. Schulung der Mitarbeiter im sicheren Umgang
Technische Maßnahmen sind nur die halbe Miete. Auch die Mitarbeiter müssen sensibilisiert werden. Dazu gehört der sichere Umgang mit Druckjobs, das Vermeiden von USB-Sticks, der bewusste Umgang mit vertraulichen Dokumenten und die Meldung verdächtiger Druckeraktivitäten.
Ein umfassendes Schulungskonzept kann helfen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Drucker Sicherheitslücke zu schärfen.
Wenn du dich umfassend mit diesem Thema auseinandersetzen möchtest, empfehlen wir dir zusätzlich unsere Seite IT-Sicherheit im Unternehmen, die weitere praxisnahe Tipps enthält.
FAQs
1. Warum sollte ich meinen Drucker regelmäßig updaten?
Firmware-Updates beseitigen bekannte Sicherheitslücken und verbessern die allgemeine Performance des Druckers.
2. Welche Druckermodelle sind am häufigsten betroffen?
Vor allem netzwerkfähige Geräte von HP, Lexmark, Xerox und Canon weisen bekannte Schwachstellen auf.
3. Was ist ein sicherer Authentifizierungsmechanismus für Drucker?
Sichere Mechanismen sind PIN-Eingaben, Smartcards oder biometrische Lesegeräte.
4. Was passiert, wenn mein Drucker gehackt wurde?
Es können sensible Daten entwendet oder der Drucker als Zugang für weitere Angriffe genutzt werden.
5. Wie kann ich prüfen, ob mein Drucker sicher ist?
Nutze Sicherheitschecks, Firmware-Scanner und überprüfe die Herstellerseite auf bekannte Schwachstellen.
6. Welche Rolle spielen mobile Druckdienste bei Sicherheitslücken?
Dienste wie AirPrint oder mobiles Drucken über Apps können zusätzliche Angriffsflächen bieten, wenn sie nicht richtig konfiguriert oder abgesichert sind.
7. Warum sollte SNMP deaktiviert oder abgesichert werden?
Das Simple Network Management Protocol (SNMP) ist oft standardmäßig aktiv und kann ausgenutzt werden, um Informationen über das Netzwerkgerät preiszugeben oder Konfigurationen zu ändern.
8. Was hat die DSGVO mit Druckern zu tun?
Werden personenbezogene Daten über unsichere Drucker verarbeitet, kann dies gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen – mit potenziell hohen Bußgeldern.
9. Was bringt Netzwerksegmentierung für Drucker?
Durch das Trennen von Druckern in ein eigenes Subnetz können Angriffe isoliert und die Auswirkungen auf das restliche Netzwerk reduziert werden.
10. Sollte man Drucker-Zugänge protokollieren?
Ja – durch Logging & Monitoring lässt sich verdächtiges Verhalten frühzeitig erkennen, was entscheidend für schnelle Reaktionen ist.
Fazit
Drucker sind mehr als nur Bürogeräte – sie sind kleine Computer mit erheblichen Sicherheitsrisiken. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Drucker Sicherheitslücken entdeckt, die Unternehmen empfindlich treffen können.
Ein bewusster Umgang mit diesen Geräten, regelmäßige Updates, technische Schutzmaßnahmen und Mitarbeiterschulungen sind der Schlüssel zu einer sicheren IT-Infrastruktur. Nur wer auch die vermeintlich kleinen Schwachstellen absichert, ist gegen moderne Cyberbedrohungen gewappnet.