Drucker und Kopierer im Test. Ist der Testsieger immer die beste Wahl?
Bevor sich Kunden einen Drucker oder Kopierer kaufen, werden Testergebnisse von vielen Portalen (z.B. Stiftung Warentest, Ökotest, Computerbild, c’t, CHIP etc.) verglichen. Ob ein Test damit zum richtigen Drucker oder Kopierer führt, sei allerdings dahingestellt. Aus unserer Sicht wird bei einem Test oftmals Äpfel mit Birnen verglichen. Nicht immer ist der Testsieger auch das Beste Gerät für einen Kunden.
Das Faktoren wie Anschaffungskosten, Geschwindigkeit, Auflösung, Tonerpreis bzw. Seitenpreis, Handhabung, Speichergrösse etc. getestet werden, ist zwar gut und schön. Doch leider werden diese teilweise falsch bewertet. Des Weiteren werden andere Faktoren gar nicht berücksichtigt, die für uns sehr wichtig sind um ein geeignetes Gerät zu kaufen.
Leistungsklassen der Drucker und Kopierer werden beim Test vermischt
Wenn die Drucker oder Kopierer getestet werden, fehlt oft die Vergleichbarkeit der Leistungsklassen. So wird z.B. ein Drucker oder Kopierer für den Arbeitsplatz von HP mit einem Gerät für kleine Arbeitsgruppen von Brother verglichen. Das die Anschaffungskosten bei Brother höher sind versteht sich von selbst. Da der Preis für die Anschaffung ein grosser Faktor darstellt, wird der Drucker oder Kopierer von brother schon schlechter bewertet.
Flüchtige und nichtflüchtige Speichermedien
Bevor der Drucker oder Kopierer die gewünschten Unterlagen druckt, werden diese in der Regel auf einem Speichermedium „abgelegt“. Entweder werden diese auf flüchtige (z.B. ROM) oder auf nichtflüchtige Speicher (z.B. Festplatten) zwischengespeichert. Nichtflüchtige Speicher haben den Vorteil, dass größere Druckaufträge schneller verarbeitet werden können und den Datenverkehr im Netz somit schneller entlastet wird. Drucker oder Kopierer, die also eine Festplatte eingebaut haben, sind deshalb in der Anschaffung teurer. Auf der anderen Seite bedeutet das aber, dass keine Daten bzw. Druckaufträge auf flüchtige Speichermedien erneut abgerufen werden können.
Datenschutz und IT-Security beachten
In Zeiten, wo die IT-Security und der Datenschutz eine große Rolle spielt, macht es an einigen Standorten Sinn, Geräte mit nichtflüchtige Speichermedien aufzustellen. Somit werden personengeschützte Daten (Stichwort: DSGVO) und Informationen nicht ausgelesen.
Unterschiedliche Druckverfahren werden gleich bewertet
Ganz extreme Unterschiede gibt es, wenn bei den Druckern und Kopierern der Seitenpreis beim Test bewertet wird. Viele verwechseln das auch mit dem Tonerpreis. Manche Gerätehersteller verwenden einen „offenen“, andere verwenden einen „geschlossenen“ Tonerkreislauf.
Offener Tonerkreislauf bedeutet, dass außer dem Toner die Komponenten bzw. Verschleißteile für das Druckverfahren einzeln getauscht werden. Die Komponenten sind u.a. eine Bildtrommel / Drum, Entwickler / Developer oder Ladewalze / Charger. Hersteller wie z.B. Kyocera oder Brother setzen auf diese Technologie.
Geschlossene Tonerkreisläufe hingegen beinhaltet alle Komponenten in einer Tonerkartusche. Wenn der Toner leer ist, wird die ganze Kartusche gewechselt. Auf diese Verfahren setzt z.B der Hersteller HP.
Beide Verfahren bieten Vor- und Nachteile
Beide Verfahren haben Ihre Vor- und Nachteile. Auf der einen Seiten gibt es Vorteile bei den Kosten, aber Nachteile bei der Fehlersuche, wenn das Druckbild Probleme bereitet. Wir bevorzugen für den gewerblichen Endverbraucher die geschlossene Variante, da vorbeugend die Verschleissteile in den Tonerkartuschen gewechselt wird. Somit ist ein störungsfreier Betrieb eher gewährleistet als beim Einsatz von geschlossenen Tonerkreisläufen.
Beim Tintenstrahldrucker sieht es ähnlich aus. Dort gibt es Tintenpatronen, die getrennt vom Druckkopf sind und es gibt Geräte, wo die Tintenpatrone mit dem Druckkopf kombiniert ist. Ganz extreme Auswirkung haben Low-Budget Tintenstrahldrucker, wenn der Druckkopf defekt ist. Bei den Geräten sind meistens die Druckköpfe von den Tintenpatronen getrennt. Der Austausch vom Druckkopf ist so teuer, dass sich der Austausch gar nicht mehr lohnt.